Mit schlagkräftigen Behauptungen punkten

Eine gute Erörterung wird sich immer auch verschiedener Arten von Argumenten bedienen, um ihre Leser zu beeinflussen. Nicht nur Tatsachen allein überzeugen uns, eine Vielfalt von anderen „Taktiken“ sind ebenfalls bestens dazu geeignet, auf unsere Meinung einzuwirken.

Argumentarten lassen sich klassischerweise in folgende Kategorien einteilen:

a) Das Tatsachenargument: Hier werden schlicht und ergreifend anerkannte Fakten verwendet.

b) Das normative Argument: Hier verwendet man für seine Argumentation allgemein gesellschaftlich anerkannte Regeln und Normen, z.B., dass man nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, nicht gewalttätig werden soll. Bei den normativen Argumenten ist der Grad der allgemeinen Akzeptanz jedoch unterschiedlich hoch, dass man nicht rauchen oder als Fußgänger bei rot eine Straße überqueren soll, hat nicht die gleiche Anerkennung wie die zuerst aufgeführten Beispiele.

c) Das Logikargument: Hier geht es generell um logische Schlussfolgerungen unseres Verstandes nach der Art: Bei hohem Zigarettenkonsum ist es wahrscheinlich, dass man lungenkrank wird, bei einer weiteren Klimaerwärmung werden wahrscheinlich viele Tierarten aussterben.

d) Das Wertargument: Dieses funktioniert ganz ähnlich wie das normative Argument, das Wertargument bedient sich allgemein anerkannter moralischer Normen, z.B., dass es notwendig ist, Menschenrechte oder Meinungsfreiheit, das Sozialstaatsprinzip, das Recht auf körperliche Unversehrtheit etc. zu gewährleisten und zu verteidigen.

e) Das Autoritätsargument: Es basiert auf den Aussagen von anerkannten Dokumentationen, Autoritäten, Wissenschaftlern, Politikern oder anderen Experten eines entsprechenden Fachgebietes. Wer würde schon einer Aussage aus der Bibel, Platos, Einsteins, Churchills oder Galileo Galileis widersprechen?

f) Das analogisierende Argument: Hier versucht man, einen Vergleich zu einem anderen Themengebiet herzustellen, einen Vergleich zu bedienen, der die eigene These unterstützt. So wie……., so auch. So, wie es gesundheitsschädlich ist, viel Kaffee zu konsumieren, so ist es auch gesundheitsbeeinträchtigend, wenn ich mich so gut wie nie sportlich betätige.

Natürlich gilt auch bei einem guten Erörterungsaufsatz: Die gesunde Mischung macht’s: Je mehr es gelingen wird, verschiedene Typen von Argumenten zum Einsatz zu bringen, desto eher wird es auch gelingen, mein Gegenüber von meinem Standpunkt zu überzeugen.

Erörtern, Argumentieren, Stellung beziehen: Wenn man Texte selber schreiben muss

Gerade in höheren Klassen gestalten sich Klassenarbeiten und Klausuren in den sprachlichen oder gesellschaftswissenschaftlichen Fächern zunehmend als eigenständige Schreibaufgabe zu einem vorgegebenen Thema. Aber auch im Business darf man natürlich um Argumente nicht verlegen sein. Pros und Kontras finden und leserüberzeugend darstellen, den eigenen Standpunkt zu einem kontroversen Sachverhalt darlegen, Sinn oder Unsinn eines Projektes präsentieren, diese Aufgaben sind uns allen irgendwie allzu gut bekannt,

Kann man den klassischen Aufbau einer guten Erörterung mühelos finden und die dazu perfekten Standardformulierungen leicht auswendig lernen, helfen diese Sätze jedoch anschließend herzlich wenig, wenn unser Geist blank liegt und uns partout keine überzeugenden Argumente zur Fragestellung einfallen wollen: Schuluniformen, ja oder nein, Windkraftanlagen im Schwarzwald gut oder schlecht, E-Autos umweltfreundlich oder doch nicht so ganz, nicht selten hat man nach ein oder zwei ganz offensichtlichen Argumenten sein Pulver verschossen.

Da natürlich zwei Pro-und zwei Kontraargumente noch längst keine akzeptable Erörterung ausmachen, läuft man Gefahr, die zur Verfügung stehende Zeit mehr dazu zu nutzen, sich den Kopf für weitere Standpunkte zu zermartern, als diese für seinen Schreibprozess und einen gut ausformulierten Aufsatz zu verwenden.

Im Folgenden finden Sie daher eine Auswahl von Schreibmethoden, die Sie erfolgreich und zuverlässig vor einem möglichen argumentativen Blackout bewahren. Vorab können Sie aber auch schon einmal einige der Methoden probieren, die in der Rubrik „Lernstrategien“ beschrieben sind und die Sie dort nachlesen können. Diese wären:

1) Das Clustern

2) Eine Mindmap erstellen

3) Die ABC – Liste verwenden.

Weitere Schreibmethoden, um kreative Ideen und Argumente zu finden:

Das serielle Schreiben:

Beim seriellen Schreiben formulieren Sie einen Anfangssatz, welchen Sie immer wieder wiederholen, um ihn mit einer anderen Variante fortzuführen.

Bei dieser Methode ist es wichtig, dass der oben erwähnte Anfangssatz in jedem Durchgang ganz ausgeschrieben wird, denn nur so gelingt es uns, unser Gehirn auf ein Thema zu fokussieren. Schreiben Sie daher den von Ihnen erdachten Eingangssatz ein erstes Mal und formulieren Sie diesen dann zu Ende. Notieren Sie ihn nun ein zweites Mal unter den ersten Satz und führen Sie ihn auch dieses Mal ganz spontan und ohne Bewertung zum Schluss. Erlauben Sie alles, was Ihnen gerade in den Sinn kommt, auch wenn es zunächst ein wenig verrückt oder unlogisch klingt. Sie werden bei dieser Methode dann in einem 2. Schritt die Liste noch einmal durchgehen und die besten Ideen herausfischen.

Hier ein einfaches Beispiel , wie serielles Schreiben aussehen kann: Sie müssen einen Text verfassen, welcher die Vorteile von regionalen Einkäufen verteidigen soll. Dann könnten Sie mit dem folgenden Eingangssatz Ihre Ideen wie folgt zum Sprudeln bringen:

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, schone ich die Umwelt, da lange Transportwege für viele Produkte und für mich entfallen.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, unterstütze ich lokale Erzeuger und Arbeitsplätze in meinem unmittelbaren Umfeld.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, kann ich nachfragen, woher die Lebensmittel genau stammen.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, kann ich dorthin zu Fuß oder mit dem Fahrrad gehen und so mühelos etwas für meine Fitness tun.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, kann ich unnötige Plastikverpackung, die in großen Supermärkten immer noch Standard ist, vermeiden und produziere weniger Müll.

Wenn ich in meinem Dorf/ meinem Bauernladen einkaufe, ist die Atmosphäre persönlicher, da ich immer das gleiche Personal antreffe.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, bekomme ich frischere und vitaminhaltigere Ware, da diese nicht zuvor über viele Kilometer und Großmärkte umgeschlagen wurde.

Wenn ich in meinem Dorf/meinem Bauernladen einkaufe, kann ich bei Gemüse, das ich nicht kenne, die Dame an der Theke fragen, wie dieses zubereitet wird.

Es wäre ein Leichtes, diese Aufzählung um weitere Punkte zu ergänzen, das serielle Schreiben fokussiert durch den immer wieder wiederholten Eingangssatz so intensiv auf ein Thema, dass sich in unserem Gehirn die Ideenschleusen öffnen. Das fast mantrahafte Wiederholen desselben lässt uns gedanklich in einen Modus der Lösungsfindung umschalten, denn wir wollen unseren halben Satz anständig beendet wissen. Somit konzentrieren wir uns nicht mehr auf einen Mangel, und die Panik, keine weiteren Argumente mehr zu finden, tritt in den Hintergrund. Probieren Sie auch aus, in Ihrer Erörterung gerade einige der Argumente zu verwenden, die zunächst bei der anschließenden Durchsicht der Liste überraschend, ungewohnt oder ein wenig verrückt daherkommen, denn es sind oft genau diese, die eine Argumentation als besonders kreativ erscheinen und aus dem Mittelmaß hervorstechen lassen.

Immer am richtigen Ort: Die Loci Methode

Die Loci Methode gehört mittlerweile zu den Klassikern unter den Lernmethoden und es gibt sie in zahlreichen Varianten. Sie findet vor allem dann Anwendung, wenn wir uns eine Liste oder eine Reihenfolge von Begriffen merken müssen.

Als Routenpunkte kann dabei so ziemlich alles dienen, was uns sehr gut bekannt ist und was wir uns leicht in unser Gedächtnis rufen können: Unsere Wohnung, ein einzelnes Zimmer, unser täglicher Weg zur Arbeit oder zu unserem Einkaufsmarkt, ja, sogar das Innere unseres Wagens, alles funktioniert, wenn wir diese Orte gut visualisieren können.

Am praktischsten ist es aber, wenn wir unseren Körper als Loci Grundlage nutzen und uns dementsprechend eine Körperroute festlegen, denn so steht uns unser Lernstoff in jeder Situation und zu jeder Zeit zur Verfügung. Legen Sie also je nach der Anzahl der zu lernenden Begriffe die entsprechende Anzahl von Punkten auf Ihrem Körper fest: Fuß-Knie-Oberschenkel-Gesäß-Hüfte-Bauch-Schulter-Hals-Kopf, ist die zu memorierende Begriffsliste länger, fügen Sie einfach weitere Körperpunkte hinzu. ( Ellbogen, Hand, Ohren, Haare etc.) Bei entsprechend weniger Begriffen lassen Sie dagegen einige Fixpunkte einfach weg.

In einem zweiten Schritt verknüpfen Sie jetzt einfach die Körperpunkte mit den Schlüsselwörtern oder Lernbegriffen, indem Sie diese beiden zu einem lustigen Bild oder, als Variante, zu einer lustigen Geschichte verknüpfen.

Das folgende Beispiel illustriert, wie man sich leicht die 5 ständigen Veto-Mitglieder des UN Sicherheitsrates merken könnte. Es handelt sich um die Staaten USA, China, Frankreich, Russland und Großbritannien.

  1. 1) Fuß: Ich trage Cowboystiefel. (USA)
  2. 2) Knie: Ein Pandabär umschlingt mein rechtes Knie. (China)
  3. 3) Gesäß: Ich sitze auf einer Baguette, welche links und rechts unter meinem Gesäß hervorschaut. ( Frankreich)
  4. 4) Bauch: Mein Bauch ist ganz blau, da ich zu viel Wodka getrunken habe. ( Russland)
  5. 5) Hinter mir steht die Queen und legt die Hände auf meine Schulter. ( Großbritannien).
  6. Wenn Sie sich nun zukünftig dieses etwas verrückte Bild vorstellen , dürfte der UN Sicherheitsrat im Falle eines Falles kein Geheimnis mehr für Sie sein.
  7. Der Legende nach war es übrigens der Lyriker Simonides von Keos, welcher die Loci Methode bereits um 500 v.Chr. erfunden haben soll.

Kein Aprilscherz: “ Der Edible Book Day „

Am heutigen ersten April feiern Bücherfans aus aller Welt den Tag des „essbaren Buches“, den es nun bereits seit über 10 Jahren gibt. Zahlreiche große Buchhandlungen, aber auch renommierte Universitäten bieten bibliophilen Backfans in eigens dafür ausgeschriebenen Wettbewerben eine Plattform, ein Bild ihres literarischen Meisterwerkes einzureichen und bei positiver “ Rezension“ einen der zahlreichen Preise zu gewinnen. Die Regeln für die Teilnahme sind äußerst einfach: Das Backwerk muss in der Form einem Buch, einem Cover, einem Buchtext oder einem bekannten Handlungsstrang eines literarischen Werkes gleichen und zu überwiegenden Teilen essbar sein. Vor allem in Australien, Brasilien, Indien, Russland, aber auch in Hongkong, den USA, den Niederlanden, Japan und Mexiko wird der Edible Book Day jedes Jahr gefeiert.

Wie bemerkte bereits Francis Bacon ( 1561-1626) vor über 400 Jahren: “ Einige Bücher sollen verkostet, andere geschluckt und einige wenige gekaut und verdaut werden. “

Unverständlich, aber treu bis zum Schluss

Alfred Nobel, der Vater des Dynamits, war nicht nur ein genialer Tüftler und Erfinder, der im Laufe seines Lebens unglaubliche 355 Patente anmeldete. Er war auch ein eifriger und fleißiger Fremdsprachenlerner und beherrschte schließlich 6 verschiedene Sprachen: Schwedisch, seine Muttersprache, aber dann auch Russisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Zudem verfasste er in seinem letzten Lebensjahr ein Theaterstück mit dem Titel „Nemesis“, welches jedoch wegen seines für damalige Verhältnisse als skandalös empfundenen Inhalts kaum Beachtung fand.

Obwohl in unterschiedlichen Ländern zeitweise zuhause, verbrachte Nobel seine letzten Lebensjahre in seiner ligurischen Villa an der Blumenriviera in San Remo, wo er ebenfalls noch ein kleines Labor betrieb. Die Villa Nobel und ihr Garten stehen heute als Museum interessierten Besuchern zur Besichtigung offen.

Dort war es auch, wo der Erfinder Mitte Dezember 1898 eine Gehirnblutung erlitt und an dieser verstarb. Er wurde nur 63 Jahre alt. In seinen letzten Lebensstunden war es Nobel nur noch möglich, sich in seiner Muttersprache Schwedisch verständlich zu machen, die einzige seiner 6 Sprachen, zu der er noch einen Zugang fand. Dies war jedoch umso tragischer für ihn, da er in diesen Stunden nur von einigen wenigen italienischen Hausangestellten umgeben war, für die seine Worte völlig unverständlich klangen und die daher nicht herausfinden konnten, was er wollte oder ihnen mitzuteilen versuchte. Er starb in seiner Villa am 10.12.1898.

Der Nobelpreis wird jährlich gemäß seines Vermächtnisses an Menschen vergeben, die “ auf ihrem Gebiet den größten Beitrag zum Wohle der Menschheit geleistet haben.“ Bis zum Jahr 2020 erhielten insgesamt 782 Männer und 56 Frauen diese Auszeichnung.

Lingua materna, Muttersprache, mother tongue, la langue maternelle, la lingua madre, fest verankert in uns wie unsere Zunge, treu bis zum Schluss , aber für Alfred Nobels letzte Weggefährten ein unüberwindliches Hindernis, ihm auf seinem letzten irdischen Weg eine verständnisvolle Begleitung zu sein.

Wasserpegel

Der Wasseranteil im Körper eines Erwachsenen beträgt in etwa 70 Prozent, der Wasseranteil unseres Gehirns sogar ungefähr 85 Prozent. Ein Flüssigkeitsverlust von circa 3 Prozent führt bereits zu ernsthaften körperlichen und auch geistigen, kognitiven Einschränkungen. Mit 2-2, 5 Litern Wasserzufuhr pro Tag kann die Funktionsweise unserer Organe reibungslos aufrecht erhalten werden. Wasser trinken ist also Gehirntraining…

Der Wasseranteil unseres Planeten Erde beträgt 71 Prozent.

Checkliste für komplexe Lerninhalte

Zahlreiche Lerninhalte verlangen nicht einfach behalten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes durchdrungen und in ihrem Kern verstanden zu werden. Dies gilt vor allem für komplexere Themen, deren Inhalte sowohl im einzelnen als auch in ihren Zusammenhängen erfasst werden müssen, um das Erlernte in einem nächsten Schritt dann anwenden oder auf einen neuen Sachverhalt übertragen zu können.

Wie funktioniert ein bestimmtes System, welche Notwendigkeiten erhalten einen Kreislauf reibungslos, welche Grundlagen braucht es, damit eine gewisse Anwendung funktioniert?

Sachverhalte verlangen eben manchmal, nur memoriert zu werden, aber nicht selten auch, in ihren einzelnen Bestandteilen so verstanden zu werden, dass diese in neuen Kontexten erfolgreich angewendet werden können.

Die Wissenschaftlerin Alison King entwickelte 1992 eine Reihe von Fragen, mit welchen jeder Lernende individuell und eigenständig überprüfen kann, ob und in welchem Ausmaß er ein solches Thema erfasst und verstanden hat.

Hier Kings Checkliste zur Selbstbefragung:

1. Was ist die zentrale Idee von…?

 2. Wie würden Sie …benutzen…um zu…?

 3. Was ist der Unterschied zu…?

 4. Wie sind… und ähnliche…?

 5. Erklären Sie warum…?

 6. Erklären Sie wie…?

7. Was glauben Sie würde geschehen, wenn…?

 8. Wie beeinflusst…?

 9. Gibt es ein neues Beispiel von…?

 10. Was sind die Stärken und Schwächen von…?

 11. Was ist das Beste an… und warum?

 12. Wie steht…in Beziehung zu früher Gelerntem ?

Fragen zitiert aus: H. Bachmann, Auch Lernen will gelernt sein, Hg. Sauerländer Aarau, 2003.

UNESCO International Day of Education

Der gestrige 23. Januar war der internationale Tag der Bildung, der UNESCO Day of Education. Dieser Feiertag soll jährlich die wichtige Rolle und Bedeutung von Bildung in unseren Gedächtnissen bewahren, zumal Wissen nicht nur zur persönlichen Entfaltung und Freiheit einen großen Beitrag leistet. Bildung ist auch die unabdingbare Grundlage für die Schaffung von allgemeiner Chancengleichheit und globalem Frieden. Dieser Bildungsauftrag ist Teil der Agenda 2030 for Sustainable Development, für nachhaltige Bildung.

Aktuell gibt es noch etwa 750 Millionen Analphabeten weltweit und 9 Jahre Zeit…

Nicht auf den Kopf gefallen: Die Kopfstandmethode

Die Kopfstandmethode ist eine Kreativitätstechnik, die vor allem in der Wirtschaft verwendet wird, um neue, kreative Ideen zu entwickeln oder Problemlösungen zu finden.

Sie lässt sich jedoch durchaus auch sehr effektiv für Lerninhalte nutzen, bei denen es vor allem darum geht, eine Reihe von Definitionen oder Merkmalen memorieren zu müssen.

Grundlage der Kopfstandmethode ist unsere menschliche Neigung, oft Dinge, die nicht funktionieren, und Negatives im Allgemeinen leichter zu behalten als positive Aspekte eines Inhaltes. Und genau hier setzt die Methode an: Sie kehrt eine gegebene Aufgabenstellung einfach um.

Geht es beispielsweise darum, eine Studienfahrt oder Geschäftsreise perfekt zu planen, würden wir nach der Kopfstandmethode also überlegen: Was müssen wir tun, damit unsere Reise sicher scheitert, sicher ein Flop wird? Im nächsten Schritt werden dann einfach alle Ideen als Punkte untereinander geschrieben und in Schritt 3 dann umformuliert, indem man die Aussagen umdreht oder negative Adjektive in ihr Gegenteil verwandelt.

Im Folgenden zwei konkrete Beispiele aus dem Lernalltag:

Es müssen typische Merkmale von Industrieländern aufgezählt werden: Mit der Kopfstandmethode würden wir nun überlegen: Was muss getan werden, dass ein Land sich auf keinen Fall entwickelt?

Mögliche Ideen wären zum Beispiel:

Investitionen fast nur in Agrarproduktion, in den primären Sektor.

So wenig wie möglich dürfen Maschinen und Technologie im Allgemeinen Einsatz finden.

Der Bevölkerung wird nur eine Grundbildung zugänglich gemacht.

Arbeitnehmer arbeiten nur, so lange sie möchten, es kommt nicht darauf an, dass produktiv gearbeitet wird.

Der Staat fördert Inflation und Geldentwertung.

Es gibt hier viele weitere verrückte Ideen, drehen wir die obigen Sätze aber nun um, haben wir im Nu bereits eine beachtliche Anzahl von typischen Merkmalen klassischer Industrienationen. Diese wären hier: Hoher Technologieeinsatz und Automatisierung, gutes Bildungsniveau, hohe Produktivität, stabile Währung usw.

Betrachten wir uns ein weiteres Beispiel: Es müssen typische Merkmale eines demokratischen Staates auswendig gelernt werden. Nach der Kopfstandmethode heißt unsere Aufgabenstellung demnach: Was muss getan werden, um einen tyrannischen Staat zu errichten? Mögliche Ideen wären in diesem Fall: Verbot eigener Meinungen, nur die Ansicht, die der Staat erlaubt, zählt, es gibt nur eine einzige und vom Staat gelenkte Partei, die Regierung kann willkürlich Bürger verhaften und foltern, Wahlen sind verpflichtend, es wird offen abgestimmt, Parteigenossen besitzen die dreifache Stimmenanzahl, es werden keine Institutionen mit anderen Meinungen geduldet, Bürger zählen mehr als Bürgerinnen etc.,etc.

Im Umkehrschluss ergibt dies folgende Merkmale eines demokratischen Staates: Pluralismus, Mehrparteiensystem, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Wahlen mit den Grundsätzen frei, geheim, gleich, Opposition, Gleichheitsprinzip der Staatsbürger etc.,etc.

Wie bereits oben beschrieben, tendiert unser Gehirn dazu, sich Negatives und Katastrophales leichter zu merken, die Kopfstandmethode ist daher auf jeden Fall mehr als einen Versuch wert.

Chunking: Informationen verklumpen

1956 kam der amerikanische Harvard-Psychologe George A. Miller nach mehreren durchgeführten Studien zu dem Ergebnis, dass das menschliche Gehirn plus/minus sieben Informationseinheiten auf einmal in sein Kurzzeitgedächtnis aufnehmen und abspeichern könne. Das nach ihm benannte “ Millersche Law “ beschreibt, dass dies jedoch nur dann möglich ist und funktioniert, wenn wir diese Informationen zu Einheiten zusammenfassen, also gruppieren. Diese Gruppierungen nannte Miller “ Chunks „, was im Deutschen so viel wie “ Klumpen “ bedeutet.

Das Chunking lässt sich vor allem immer dann zielführend anwenden, wenn eine größere Datenmenge gelernt und behalten werden muss. Telefonnummern oder Kontodaten zum Beispiel, die man dann eben nicht als einzelne Zahlenfolge lernt , sondern eben zu größeren Einheiten, Klumpen, zusammenfasst. Aus der Zahlenreihe 493581726529631207 könnten dann die Nummern 4935 8172 6529 9631 und 207 werden, hier sogar nur 5 Chunks. Oder aber auch 49358 17265 29631 und 207. Grundsätzlich gilt: Je weniger Einheiten, desto besser, neuere Forschungen haben ergeben, dass Millers Ansatz von 7 Einheiten zwar möglich, aber doch recht sportlich sei.

Diese Methode eignet sich grundsätzlich für alle Themenbereiche, in denen eine größere Abfolge von Begriffen o.ä. auswendig gelernt werden muss. Alles, was es dazu braucht, ist, gemeinsame Merkmale oder Analogien für die Begriffe zu suchen, um sie dann in Einheiten portionieren zu können. Auch gemeinsame Assoziationen, die wir mit ihnen verbinden, funktionieren prima. Schaffen wir es , die Datenmenge auf 4 bis 5, maximal 7 Einheiten zu reduzieren, ist die halbe Miete bereits gewonnen.

Hier ein Chunking Beispiel: Es müssen Deutschlands Nachbarländer auswendig gelernt werden. Es sind genau 9 Stück, nämlich Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, die Schweiz und Tschechien, aufgelistet in alphabetischer Reihenfolge. Hier eine mögliche Kategorisierung : Chunk 1: Benelux-Staaten ( Belgien, Niederlande, Luxemburg ) , Chunk 2 auf der Basis einer individuellen Assoziation: Beliebte Skiländer der Deutschen: Österreich, Frankreich, Schweiz, und Chunk 3: Basis typisches Bier oder Schnaps, Budweiser, Carlsberg und Wodka: Tschechien, ( Budweiser), Dänemark, ( Carlsberg), Polen, ( Wodka ). Mit nur 3 Chunks hat unser Gehirn unsere Nachbarstaaten nun problemlos im Griff.

Der Primacy-Recency-Effekt

Der Primacy-Recency-Effekt beschreibt ein Phänomen unseres Gedächtnisses, welches bereits im Jahre 1959 von den US-Psychologen Norman Miller und Donald Campbell entdeckt und beschrieben wurde: Präsentieren wir nämlich unserem Gedächtnis eine Abfolge von Informationen, kann es sich besonders die beiden Inhalte gut merken und behalten, welche genau am Beginn und am Ende unserer Abfolge genannt wurden.

Eine einfache aber daher nicht minderwertige Erkenntnis, welche wir uns besonders für solchen Lernstoff zunutze machen können, von dem wir das Gefühl haben, dass wir ihn trotz aller Mühe nicht in unseren Kopf bekommen.

Ob schwierige Formeln, Jahreszahlen mit ihren Ereignissen oder aber fremdsprachliche Vokabeln, wir sollten diese ganz einfach an den Anfang oder das Ende unserer Reihe von Lerninhalten platzieren und so unserem Gehirn beim Lernen und Wiederholen den Primacy-Recency Effekt zugute kommen lassen.

Es wird die gefühlt zu schwierige Vokabel oder andere mühsame Inhalte bereitwillig aufnehmen und abspeichern.

Dazu braucht es nur, den Lernstoff in kleine Lernketten aufzugliedern und in kurzen Reihenfolgen zu organisieren, also mehr Anfänge und Enden zu schaffen. Lernstoff in mehreren kürzeren Reihenfolgen ist also wesentlich einfacher für unser Gedächtnis als eine lange Abfolge von Informationseinheiten.

Mehr Anfänge und Enden wagen!

Eulen nach Athen tragen

Das typische für Weisheit und Klugheit stehende Tier ist die Eule.

Dies mag zum einen damit zusammenhängen, dass sie mit ihren überproportional großen Augen auch in der Dunkelheit den Scharfblick behält, und das ist natürlich gut so, denn in der Nacht muss die Eule ja schließlich jagen.

Zum anderen ist sie natürlich in der antiken Mythologie die ständige Begleiterin der Schutzgöttin der griechischen Hauptstadt, Pallas Athene. Und diese Dame wiederum war als Lieblingstochter des Göttervaters Zeus für die bereits vor über 2000 Jahren besonders geachteten und angesehenen Bereiche Weisheit, Verstand und Erkenntnis zuständig.

Schon bei ihrer Geburt soll sie übrigens Furore gemacht haben, entsprang die Göttin doch bereits fix und fertig entwickelt dem Kopf ihres Vaters.

Eulen nach Athen zu tragen ist also hinfällig, will bedeuten, dass irgendwelche sinnlosen und komplett überflüssigen Handlungen Schwachsinn sind. Und im Übrigen gibt es in Griechenland wirklich Eulen genug, schaut Euch doch bei Gelegenheit einmal die Rückseite einer griechischen Euromünze etwas genauer an….

Mathe für das Weihnachtsfest

Wie alltagstauglich allerseits beliebte und geliebte Rechenformeln sind, bewies der britische Mahematiker Warwick Dumas von der Universität Leicester mit einer von ihm berechneten Formel, mit deren Hilfe wir die optimale Größe des Geschenkpapiers für unser zu verpackendes Präsent berechnen können: A = 2 ( ab + ac + bc + c im Quadrat ).

Mit dieser doch sehr klaren und zweifellos kinderleichten Berechnungshilfe werden wir nie wieder in die Verlegenheit geraten, Papier mühsam anstückeln oder abschneiden und Reste entsorgen zu müssen.

Und hier nun die Übersetzung: A ist die notwendige Menge unseres Geschenkpapiers, a entspricht der längsten Seite, c entspricht der kürzesten Seite und b steht für die noch verbleibende Seite unseres Geschenks.

In anderen Worten also ganz einfach Höhe x Breite x 2 plus Höhe x Tiefe x 2 plus Breite x Tiefe x 2 plus das Doppelte des Quadrats der kleinsten Seitenlänge, um das Ganze noch mit dem nötigen Überstand hübsch umzufalten und zuzukleben.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten 2019 und schöne, erholsame Festtage !

Kontext-Lernen

Unser Gedächtnis, unser Geschmacksinn und unser Geruchssinn sind miteinander verbunden, diese Tatsache konnte mittlerweile wissenschaftlich in Studien nachgewiesen werden. ( Beispielsweise von der Uni Freiburg, https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/lernen-durch-duft-100.html, Zugriff 29.11.20.)

Diese Erkenntnis kann zudem von uns leicht selbst nachvollzogen werden, wir alle haben bereits irgendwann einmal erlebt, dass ein bestimmter Geschmack oder Geruch uns an präzise Details unseres letzten Sommerurlaubs oder irgendein anderes Erlebnis aus unserer Vergangenheit erinnerte.

Bestimmte Geschmackstoffe rufen uns gezielte Informationen in das Gedächtnis, weil sie in unserem Gehirn miteinander verknüpft wurden, weil wir hier, wenn auch komplett unbewusst, mehr oder weniger stark eine Konditionierung durchlaufen haben. Warum sich also nicht diesen Mechanismus für das Lernen zunutze machen? Die Kontext-Methode ist zudem äußerst unaufwändig und sehr einfach umsetzbar, wir brauchen für unser Ziel weder Glocke noch langes Training wie die Pawlowschen Hunde. Wichtig ist bei dieser Strategie nur, dass die Lernsituation und die Abrufsituation sich so stark wie möglich ähneln sollten. Lerninhalte, welche im selben Kontext abgerufen werden wie sie gespeichert wurden, können von unserem Gehirn viel leichter zur Verfügung gestellt werden.

Nun ist es natürlich kaum zu realisieren, sich seinen Prüfungsstoff viele Monate vor einem Examen im zukünftigen Prüfungssaal zu erarbeiten, ebenso wenig kann ein Schüler seine Vorbereitung einer anstehenden Klausur im entsprechenden Klassenzimmer oder ein Führerscheinanwärter die notwendige Aneignung der Theoriekenntnisse im Prüfungsraum des zuständigen TÜVS durchführen.

Glücklicherweise ist dies aber auch gar nicht von Nöten, es reicht bei der Kontext-Methode vollkommen aus, einen Stimulus zu verankern, welcher unseren Geruchs-oder Geschmacksinn mit unserem Gedächtnis verbindet.

Ganz praktisch könnten wir also beim Auswendiglernen von Vokabeln ein Getränk mit prägnantem Geschmack nebenbei zu uns nehmen, welches wir dann am Prüfungstag ebenfalls auf dem Tisch stehen hätten. Auch ein Kaugummi mit entsprechendem Flavor würde schon ausreichen unser Gehirn so anzuregen, dass es sich leichter an die entsprechenden Fremdwörter oder anderen gelernten Stoff erinnern kann. Auch andere Anker sind denkbar und können das gleiche Ergebnis hervorrufen, ein Taschentuch mit ein paar Tropfen ätherischem Öl in der Hosentasche, beim Lernen zuhause vielleicht in einer Duftlampe neben dem Schreibtisch, und schon wird auch hier unser Gedächtnis genau den Stoff bereitstellen, welchen wir mit diesem Duft zusammen gelernt haben.

Noch einmal: Informationen sollten im gleichen oder sehr ähnlichen Kontext gespeichert und abgerufen werden, ein einfacher Anker, wie oben beschrieben, reicht aber für eine erfolgreiche Erinnerung völlig aus. Die Forscher der Uni Freiburg gingen hier übrigens noch einen Schritt weiter und ließen ihre Probanden den“ Lern- Duft „, es war übrigens Rose, während ihres Schlafes einatmen und konnten nachweisen, dass dieser zudem dafür sorgte, dass die zuvor gelernten Informationen schneller und besser im Langzeitgedächtnis verankert werden konnten.

Eifrig und geruhsam: die Work-Life Balance unseres Gehirns

Herleiten, entwickeln, zergliedern, zurückverfolgen, übertragen, hervorbringen, untersuchen, dahinter kommen, nachbohren, entwerfen, zusammenführen, ausgestalten, begreifen, aufnehmen, erfassen, wiederholen, überfliegen, ermessen, verknüpfen

und dann

verstehen, darlegen, übersetzen, verankern, erstellen, ausbrüten, gewahren, versinken, vertiefen, ausmalen, behalten

Die Bildung ehren

Seit diesem Jahr gibt es brandneu einen weiteren Feiertag, welcher Ende des Jahres 2018 von der UNO beschlossen wurde und hinfort in unseren Kalendern seinen Eintrag findet: Der 24. Januar wurde zum “ Tag der Bildung „, dem“ UNESCO International Day of Education “ erkoren, um auf die eminent wichtige Rolle und Bedeutung von Bildung in all unseren Lebensbereichen hinzuweisen. Bildung, so betonen die Initiatoren, ist dabei auch eine grundlegende Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben der Völker auf unserem Planeten. Diese friedensstiftende Rolle wird explizit in der “ Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung “ beschrieben und betont. Wer sich näher über die vielen Wirkungen und Auswirkungen von Bildung informieren will, auf der Seite https://www.unesco.de gibt es dazu spannende Beiträge und Ansichten.

Fighting False Friends

Englische Wortfallen Sicher Umgehen: Die 77 häufigsten Interferenzen mühelos in den Griff bekommen und dauerhaft beherrschen

„False Friends“ sind diese etwas fiesen Wörter, welche dem Englischlernenden sogleich bekannt vorkommen ,da sie in der deutschen Sprache soooo ähnlich klingen, und wir daher intuitiv meinen, ihre Bedeutung zu verstehen. Leider ist der englische “ chef “ beispielsweise aber nicht der Manager einer Firma, sondern eben der Verantwortliche einer gut funktionierenden Gastronomieküche. Der Firmenleiter ist immer, auch im Englischen, ausschließlich der „boss“.Es ist also ratsam, diese Begriffe in den Griff zu bekommen und zukünftig sicher zu beherrschen, um sich peinliche Blamagen hinfort zu ersparen.
Dieser Sprachtrainer verfolgt hierbei einen ungewöhnlichen, aber äußerst effektiven Ansatz: Der Lernende konzentriert sich nicht mehr, wie bisher, mühsam auf das schwierige Wortpaar, sondern das Gehirn speichert lustige und auch verrückte Reimsätze, mit welchen die „false friends“ ganz nebenbei gelernt werden können, und ihre Bedeutung bei Bedarf mühelos, schnell und zuverlässig abrufbar und anwendbar ist..
Effizient, witzig, leicht : Das etwas andere Konzept für jeden Englischlerner. Als Ebook bei Amazon

E Basta Con I Falsi Amici

Italienische Wortfallen Sicher Umgehen: Die 77 häufigsten Interferenzen mühelos in den Griff bekommen und dauerhaft beherrschen

Auch die italienische Sprache ist reich an sogenannten “ falschen Freunden“, welche den deutschen Sprachenlerner immer wieder in die gleiche und peinliche Falle locken. Nur zu gut kennt man die klassischen Beispiele ‚ caldo ‚ und ‚ freddo ‚, ‚ heiß ‚ und ‚ kalt ‚, die unser Gegenüber bei falschem Gebrauch zumindest mit einem Schmunzeln, oft aber auch mit einem ungläubigen Kopfschütteln reagieren lassen. Wie schon bei den vorangegangenen Büchern “ Fighting False Friends “ und “ Fini les Faux Amis ‚ werden Sie auch im vorliegenden Band nun die 77 häufigsten italienischen Sprachfallen mit Hilfe von lustigen, skurillen und etwas verrückten Lernsätzen sicher, leicht und dauerhaft in den Griff bekommen. Ihr Gehirn wird die sich selbst erklärenden Reime mühelos und in kürzester Zeit abspeichern und im richtigen Moment, bei einem Sprechanlass oder während eines Tests dann zuverlässig zur Verfügung stellen. Lernreime funktionieren, machen Spaß und sind schnell gemerkt! Probieren Sie es aus. Als Ebook bei Amazon