Eine gute Erörterung wird sich immer auch verschiedener Arten von Argumenten bedienen, um ihre Leser zu beeinflussen. Nicht nur Tatsachen allein überzeugen uns, eine Vielfalt von anderen „Taktiken“ sind ebenfalls bestens dazu geeignet, auf unsere Meinung einzuwirken.
Argumentarten lassen sich klassischerweise in folgende Kategorien einteilen:
a) Das Tatsachenargument: Hier werden schlicht und ergreifend anerkannte Fakten verwendet.
b) Das normative Argument: Hier verwendet man für seine Argumentation allgemein gesellschaftlich anerkannte Regeln und Normen, z.B., dass man nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, nicht gewalttätig werden soll. Bei den normativen Argumenten ist der Grad der allgemeinen Akzeptanz jedoch unterschiedlich hoch, dass man nicht rauchen oder als Fußgänger bei rot eine Straße überqueren soll, hat nicht die gleiche Anerkennung wie die zuerst aufgeführten Beispiele.
c) Das Logikargument: Hier geht es generell um logische Schlussfolgerungen unseres Verstandes nach der Art: Bei hohem Zigarettenkonsum ist es wahrscheinlich, dass man lungenkrank wird, bei einer weiteren Klimaerwärmung werden wahrscheinlich viele Tierarten aussterben.
d) Das Wertargument: Dieses funktioniert ganz ähnlich wie das normative Argument, das Wertargument bedient sich allgemein anerkannter moralischer Normen, z.B., dass es notwendig ist, Menschenrechte oder Meinungsfreiheit, das Sozialstaatsprinzip, das Recht auf körperliche Unversehrtheit etc. zu gewährleisten und zu verteidigen.
e) Das Autoritätsargument: Es basiert auf den Aussagen von anerkannten Dokumentationen, Autoritäten, Wissenschaftlern, Politikern oder anderen Experten eines entsprechenden Fachgebietes. Wer würde schon einer Aussage aus der Bibel, Platos, Einsteins, Churchills oder Galileo Galileis widersprechen?
f) Das analogisierende Argument: Hier versucht man, einen Vergleich zu einem anderen Themengebiet herzustellen, einen Vergleich zu bedienen, der die eigene These unterstützt. So wie……., so auch. So, wie es gesundheitsschädlich ist, viel Kaffee zu konsumieren, so ist es auch gesundheitsbeeinträchtigend, wenn ich mich so gut wie nie sportlich betätige.
Natürlich gilt auch bei einem guten Erörterungsaufsatz: Die gesunde Mischung macht’s: Je mehr es gelingen wird, verschiedene Typen von Argumenten zum Einsatz zu bringen, desto eher wird es auch gelingen, mein Gegenüber von meinem Standpunkt zu überzeugen.